Goggo LogoWährend einer Landmaschinen-Ausstellung 1949 in Verona wurde eine Idee geboren, mit der die Landmaschinenfabrik GLAS auf zunächst zwei Rädern 1951 in den Kraftfahrzeug-Markt startete. Der Erfolg der Motorroller in Italien war dem Juniorchef Andreas Glas aufgefallen und zurück in Deutschland wurde sofort die Entwicklung eines Motorrollers vorangetrieben. Nach kurzer Entwicklungszeit wurden bereits im Juli 1951 die ersten 98 Roller verkauft, die mit einem 125ccm Ilo-Zweitaktmotor und Dreiganggetriebe ausgestattet waren. Vom jüngsten Sohn Andreas Glas, den man "Goggi" rief, stammt der Name Goggo. So einfach war das damals.Selten: mit Beiwagen

Solide Qualität, Robustheit und ein Einstiegspreis von 1.355.- DM sorgten dafür, dass die kleinen Flitzer sich gut verkauften. Die Modellpalette wurde deshalb schnell ausgebaut. Bereits im Herbst 1951 wurde eine 150ccm Luxusversion, auf Wunsch mit Seitenwagen, angeboten. Der Rückspiegel war damals übrigens noch Sonderausstattung.

Nach oben wurde das Programm mit einer 200ccm Version abgerundet, die mit 10PS besonders für den Seitenwagenbetrieb geeignet war. Die Seitenwagen wurden wahlweise von Royal, von Stolz und auch von Steib verwendet. Ende 1954 kam vom Goggoroller eine Luxusversion mit 10 Zoll Rädern und elektrischer Dynastartanlage auf den Markt.

Mit sieben unterschiedlichen Modellen gehörte GLAS zu den wichtigsten Herstellern neben Vespa und Zündapp. Heute gesucht: der Goggo Lastenroller50% des deutschen Rollerexportes entfielen zeitweise auf GLAS. Bis zu 120 Roller liefen täglich vom Band. Im Dez. 1953 begann man auch mit dem Verkauf von Lastenrollern mit verschiedenen Aufbauten. Insgesamt wurden 46.666 Goggo-Roller von 1951 bis 1957 produziert. Ein Riesenerfolg und die Grundlage, ins Automobilgeschäft einzusteigen.

Der Kleinwagentrend beendete Mitte der 50er Jahre die Ära der Motorroller. Mit der Umstellung auf Kleinwagen wurde deshalb auch bei GLAS Mitte 1957 die Roller-Produktion eingestellt.