Das Azubi-Projekt E-Goggo 

Jetzt stellte sich nur die Frage, wie die vielen Aufgaben gestemmt werden sollten. Da mein Arbeitgeber im Ausbildungsbereich, in dem ich tätig bin, mit zwei weiteren großen Unternehmen der Region unter dem Namen „ProAusbildung“ kooperiert und auch dort die Begeisterung für so ein Projekt groß war, war eine Lösung schnell gefunden: Die Aufgaben werden geteilt: Die Georgsmarienhütte GmbH kümmert sich um die Blecharbeiten, die Stadtwerke Osnabrück um die Elektroseite und die KME um die Zerspanungsarbeiten. Für unser Team konnten wir zudem einen TÜV Prüfer gewinnen, der von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite stand, denn schließlich soll das Goggomobil auch wieder auf die Straße.

Am Anfang beauftragten wir ein Team von dualen Studentinnen/-en (Bachelor Studium kombiniert mit Ausbildung) mit der Planung und in Phase 2 sollte dann die Umsetzung mit gewerblich/technischen Azubis erfolgen. Das Studententeam hat dann auch ganze Arbeit geleistet und das Projekt vorbildlich durchgeplant. Neben unserer Internetseite www.pro-ausbildung.info entstand sogar eine eigene Facebookseite, auf der man ständig die aktuellen Entwicklungen nachlesen kann: www.facebook.com/eGoggo.

Eine Riesenhilfe war dabei, dass wir auf Herrn Kraus und seine Goggolimousine gestoßen sind. Er hat in genialer Weise seine Limousine auf Elektro umgebaut (siehe dazu auch GCN 101) und uns bei unserem Besuch in Deggendorf viele wertvolle Tipps und Adressen mitgegeben, ohne die wir sicher viel länger gebraucht hätten. Dafür nochmal herzlichen Dank!

So konnten die vorbereitenden Arbeiten voranschreiten. Das Fahrzeug wurde demontiert und alle Teile begutachtet, was ersetzt oder repariert werden musste. Die Karosse und das Chassis wurden gesandstrahlt und die nötigen Reparaturbleche bestellt. Alle Teile für den Elektroantrieb wurden geordert und die Freude war groß, als alles beim Testaufbau lief. Wenn jemand weitergehende Informationen möchte, dann darf er sich gerne an mich wenden.

 

Das Cabrio wird wieder zerlegt

 

Die Karosserie wird sandgestrahlt

 

erster Testaufbau der E-Motors

 

Wer ist die Zielgruppe?  

Nachdem so viele technische Fragen bereits geklärt waren, drehten sich die Diskussionen immer öfter um das Design und unsere Zielgruppe. So groß die Versuchung auch ist, ein Goggomobil möglichst original zu erhalten, so klar war aber auch: Elektro gab es im Original nicht. Unser Aufgabe war: Passe die Karosserieform aus den 50er Jahren dem gegenwärtigen Zeitgeschmack an und integriere den Elektroantrieb so, dass sich junge Leute vom Gesamtwerk angesprochen fühlen.

Schüler und Jugendliche sind nicht zwangsläufig Oldtimerfans. Ein schwieriges Thema und Design ist auch nicht unser Fachgebiet. Also fragten wir die, die sich damit auskennen. So meldeten wir uns beim Fachbereich Industriedesign an der Hochschule Osnabrück. Auch dort stießen wir mit dem Projekt auf offene Ohren und konnten die Hochschule als Partner gewinnen. Ein Student des Fachbereichs war schnell gefunden und dieser fertigte dann für uns verschiedene Designentwürfe an. Nun hatten wir die angenehme Qual der Wahl.

 

Der gewählte Designentwurf

 

Eins hatten allerdings alle Designentwürfe gemeinsam: Die an meinem Cabrio noch vorhandenen Rahmen für die Seitenfenster mussten verschwinden, nur der Frontscheibenrahmen sollte sichtbar sein. Daraus entwickelte sich ein Konzept, bei dem die Kurbelfenster durch Aufsteckscheiben mit einem umlaufenden Rahmen ersetzt werden. So soll aus dem ehemaligen Coupé/Cabrio ein schnittiger Roadster werden.

 

 

Das Azubiprojekt „e-Goggo“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kooperation „ProAusbildung“. Ziel des Projektes ist die Umrüstung eines Goggomobils auf Elektroantrieb durch Auszubildende der drei kooperierenden Unternehmen: Stadtwerke Osnabrück AG, KME AG und Georgsmarienhütte GmbH.

Im ersten Artikel über das e-Goggo berichteten wir bereits vom Erwerb des Goggomobils, der abenteuerlichen Irlandreise, über den Umbau zum Cabriolet bis hin zum Projektstart. Zum Ende des Artikels war ein Bild des Designkonzeptes zu sehen, als Ausblick auf die weiteren Arbeiten.

Es wurden anfängliche Schwierigkeiten und Probleme bei der Umsetzung geschildert und von der Begeisterung der Projektteilnehmer geschrieben.