Entwicklungscode M 61

Karl Dompert beschloss mit Andreas Glas und Hans Zettler, ein Nachfolgemodell für das Goggomobil entwickeln zu lassen. Es sollte ein Wagen werden, der einer vierköpfigen Familie ausreichend Platz bietet.


Sie beauftragten Ende 1959 Herrmann Adler mit dieser Aufgabe. Das bisherige Konzept mit dem Zweizylinder-Zweitaktmotor im Heck und Pendelachsen sollte beibehalten werden. Bereits im Dezember des gleichen Jahres lag der Entwurf eines Gipsmodelles im Konstruktionsbüro vor. Der Wagen lief unter dem Entwicklungsnamen M 61 und hatte die damals sehr modische Trapezlinie, die ein wenig an den DAF erinnert. Ausreichend Platz für vier Personen und einen separat zugänglichen Kofferraum waren vorhanden.
Der Wagen wurde im Jahr 1961 als Prototyp gebaut, war aber nach den bisherigen Ermittlungen nur bedingt fahrfertig. Front- und Heckscheibe waren aus Plexiglas, die Scheinwerfer Attrappen und beide Stoßstangen aus Holz. Die moderne Karosserie wurde auf die Bodengruppe eines Goggomobil Coupés aufgebaut. Unterhalb der Motoraufhängung wurde diese durch ein Blech verstärkt. Als Antrieb diente der bekannte 400er Motor aus dem Goggomobil.
1969 wurde der Wagen auch noch zum Straßenverkehr zugelassen. Die Scheibenrahmen wurden durch einen eingesetzten Holzrahmen so verkleinert, dass vorne und hinten die Heckscheiben vom (alten) Isar passten, die neu montierten Scheinwerfer wurden etwas größer als ursprünglich vorgesehen und bekamen Chromringe. Schließlich wurden die Stoßstangen gegen welche von einem anderen Fahrzeug getauscht. So fuhr der M 61 bei zwei Landwirten im Niederbayerischen einige Jahre herum. Der Wagen wurde erst 1981 (!) wieder abgemeldet.

Heute ist der M 61 im Besitz eines Clubmitglieds und wartet auf die Restauration. Die Sitze stammen aus der Goggomobil Limousine und der Tacho vom Coupé. Original ist eigentlich nur die Blechhülle und die Bodengruppe. Allerdings hat der Zahn der Zeit überall deutlich seine Spuren hinterlassen.